Deutsch von Peter und John von Düffel
Regie: Sandra Lava
Mit dem Ensemble des Fränkischen Theaters Schloss Massbach
Ein Nachbarschafts-Thriller aus unserer Zeit, in der das Fremde nur eine Wand entfernt ist. Zwei Appartementbewohner eines neu errichteten Wohnblocks lernen sich kennen: Er, Nummer 11, frisch eingezogen und wohlhabend, scheint recht interessiert an seiner Nachbarin, Nummer 12, die eher zurückhaltend und bodenständig ist. Das Verhältnis der beiden beginnt harmlos, gemeinschaftliche Stänkereien, Post entgegennehmen, dann mal ein DVDAbend. Ihr Traum von der jeweils eigenen Wohnung ist wahr geworden. Aber ein Rätsel beunruhigt sie mehr und mehr: Wer wohnt eigentlich hinter der Tür mit der Nummer 10, vor der immer wieder ein voller Müllsack steht? Die Beziehung der beiden Bewohner schwankt zwischen nachbarschaftlichem Verhältnis, Spaß, Flirt und leiser Bedrohung. Vieles lässt sich erahnen, wird aber nicht ausgesprochen – damit entsteht eine fesselnde „Schwebeatmosphäre“ bis hin zum Psychokrieg, der schließlich entgleist...
Schauspiel nach einer Novelle von Heinrich von Kleist, dramatisiert von Silvia Armbruster
Mit Lisa Wildmann, Ursula Berlinghof, Christian Kaiser, Sebastian Strehler
Theatergastspiele Kempf
Freitag, 25. Oktober 2013, 20 Uhr Hofgarten |
Komödie von Theresia Walser
Mit Peter Bause, Kristian Bader, Nicki von Tempelhoff
Regie: Michael Bogdanov
Theater: Hamburger Kammerspiele
Drei Schauspieler warten auf ihren Auftritt in einer Talkshow. Weil der Moderator ausbleibt, geraten die grandiosen Selbstdarsteller in einen urkomischen Disput, in dem nicht nur gestritten, geprahlt, gehechelt und über Schauspieler hergezogen wird.
Witzig und höchst amüsant entwickelt sich ein Glaubenskrieg darüber, was auf der Bühne stattfinden darf und was nicht. Immerhin sind zwei durch ihre Darstellung als Hitler bekannt geworden: der berühmte Franz Prächtel (Peter Bause) und der bekannte Peter Söst . Der jüngere Kollege (Ulli Lerch) hingegen hat nur den Goebbels gespielt. Über ihre Darstellungen in diesem sehr speziellen Rollenfach, wie es wohl sei, den berühmten Diktator zu mimen und wer denn nun der beste Hitler war, sollten sie Auskunft geben... Ob am Ende nur die Frage steht, über wen man denn jetzt eigentlich gelacht hatte: Die selbstverliebten Schauspieler? Die Nazis? Das Theater? Unsere Welt? – sehen Sie lieber selbst!
Der zweite Teil dieses Theaterabends wird von Peter Bause gestaltet und trägt den Titel:
Das wahre Leben im Theater - eine satirische Betrachtung
Drama von William Gibson nach einem autobiografischen Roman der taubblinden Schriftstellerin Helen Keller
Mit Birge Schade, Wolfgang Häntsch, Dela Dabulamanzi, Laia Sanmartin, Daniel Heck, Magdalene Artelt
Regie: Volker Hesse
Theateragentur Landgraf
Dieses Schauspiel lässt einen einfach nicht kalt. Broadway-Autor William Gibson bringt mit
"Licht im Dunkel" eine biographische Episode aus dem Leben der Helen Keller auf die Bühne. Im Alter von 19 Monaten hatte sie durch eine Krankheit Augenlicht und Gehör verloren und war in eine
hoffungslose Welt der Stille und Dunkelheit eingeschlossen. Die junge Lehrerin Anne Sullivan ist die letzte Hoffnung der Familie, das taubblinde Mädchen in die Welt zurück zu holen. Mit viel Geduld
gelingt es Annie, durch eine Fingersprache Helens Isolation zu durchbrechen und Licht in das bisher dunkle Leben des hochbegabten Kindes zu bringen.
Einfühlsam und humorvoll beschreibt der Autor, wie scheinbar unmögliches Glück möglich wird. Sein bis hin zum kleinsten, liebevollen Detail akribisch recherchiertes Stück hat alles, was Theater der
großen Gefühle braucht: Eine suggestive Geschichte, eine sich ständig steigernde Spannungskurve, klar umrissene Rollen und eines der bewegendsten Glückserlebnisse, das selbst die abgebrühtesten
Theaterbesucher weltweit zu Tränen rührte.
Komödie
Mit Doris Gallart, Thomas Stroux, Petra Liederer, u.a.
Regie Thomas Stroux, Sylvia Hoffman
Tourneetheater DER GRÜNE WAGEN Wien
Johnny Cliff war in den 80ern ein beliebter Schlagersänger. Aber auch wenn er mit »Kleine Geisha « einmal Frauenherzen betört hat, heute will niemand mehr etwas von seinen Liedern wissen. Agentin Vera, die mehr als professionelle Sympathien für den jung gebliebenen Sechziger hegt, hat eine Idee, wie man seiner Karriere aus dem Dauertief helfen kann: Er soll bei der bevorstehenden Wahl kandidieren. Er wäre ja nicht der erste Promi, der sein bekanntes Gesicht in Wählerstimmen ummünzt. Dass er von Politik nichts versteht, ist dabei nur von Vorteil. Johnny wird tatsächlich nominiert, doch ausgerechnet als das erste TV-Interview ansteht, taucht überraschend seine höchst unkonventionelle alte Erbtante
Hede auf, im Schlepptau einen blutjungen spanischen Transvestiten…
In bester Boulevardmanier mit brillanten Dialogen lässt Sylvia Hoffman schrille Persönlichkeiten aufeinander los.
mit Dagmar Lubier, Nicole Lechmann, Michael Schraner, Erlmar Schubert
Regie André Revelly
Theater 58 Zürich
Das Erwachsenwerden, die Schwierigkeit der Eltern, ihre Kinder loszulassen und der Mut eines blinden jungen Mannes, sein Leben selbstbestimmt zu gestalten, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, werden in diesem Stück spielerisch, witzig und fantasievoll thematisiert. Don Baker ist ein junger Mann. Seit seiner Geburt ist er blind. Er hat die Bevormundung durch seine Mutter, Mrs. Florence Baker, hinter sich gelassen und ist in eine abgewrackte Wohnung in New York gezogen. Die flippige Jill, die davon träumt, Schauspielerin zu werden, wohnt gleich nebenan. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Jill, die lebenslustige extrovertiere junge Frau, die jeder Bindung aus dem Weg geht. Und der introvertierte Don, der nach nach Innen sieht und sich nach einer Bindung sehnt. Es entsteht in Windeseile eine stürmische Liebesromanze zwischen Jill und Don. Mrs. Baker erscheint unangemeldet in Dons Wohnung, ist entsetzt über die Unordnung und die nur spärlich bekleidete Jill und möchte ihren Sohn nach Hause zurückholen. Sie muss aber erkennen, dass Don sich verändert hat und selbständiger geworden ist…. Doch die Enttäuschung für den blinden Don naht. Jill, deren Lebensmotto “Schmetterlinge sind frei” ist, zieht zu Regisseur Ralph, der ihr eine kleine Nebenrolle verschafft hat. Don will nach Hause, doch Mutter drängt ihn, doch frei zu bleiben und sein Leben selbst zu gestalten. Am Ende siegt Dons Lebenslust und sein Wille, Musik zum Lebensinhalt zu machen.
Mit Bele Turba, Gerald Karrer, Christian von der Au, Anno Koehler und fünf Musikern
ValentinKarlstadt Theater München
Das Ehepaar freut sich zu Hause auf einen gemütlichen Feierabend. Die Idylle wird durch ein Geschenk der Hauswirtin zerstört: zwei Theaterkarten für den selben Abend. In aller Hektik werden die Vorbereitungen getroffen – Abendessen, Theatergarderobe und ein Brief an den Sohn, der noch zu schreiben ist. In der Hektik entbrennt der schönste Ehekrach….
An passender Stelle darf gelacht werden.
Ein szenisch-musikalischer Abend mit Originalszenen von Karl Valentin und Liesl Karlstadt und dem Blas- und Zupfsymphonett
Mit Erika Best, Silke Bollhorst, Steff Heinken, Kirsten Meyer-Ebert, Claus Franke, Simon Kase, Ullrich Matthaeus, Frank Warneke
Regie: Ullrich Matthaeus
Bremer Tourneetheater
Acht Top-Manager, TOP-DOGS genannt, leiden unter ihrer Entlassung und können kaum begreifen, dass sie nun selbst die Entlassenen sind. Sie müssen nun das, was sie zuvor vielen Arbeitnehmern durch deren Entlassung angetan haben, selbst erleben. Sie wurden entlassen, weil Unternehmen umstrukturiert, redimensioniert oder geschlossen wurden.
Das Drama zeigt die völlige Entfremdung der TOP DOGS von ihrem Beruf, ihrem Privatleben und sich selbst. Keiner der entlassenen Manager schafft es, in ein „normales“ Leben zurückzufinden.
Sie alle sind gefangen in dem Wahn, nach alten zielen zu streben: Macht, Einfluss, Ansehen und Geld.
Familienglück oder Empfinden von Liebe sind für die Charaktere nicht mehr möglich, da sie so sehr von diesen Werten entfremdet sind.
Der Zuschauer erlebt, wie durch eine Spiegelscheibe hindurch die Befindlichkeiten dieser entlassenen Manager, die sich zwecks Schockabfederung, Enttäuschungsverarbeitung und beruflicher Reintegration zu einem Outplacement-Seminar eingefunden haben.
Bertold Brecht: "Der gute Mensch von Sezuan"
Mit Sebastian Bischoff, Andreas Erfurth, Jan Maak, Kai Frederic Schrickel, Urs Stämpfli u.a.
Regie: Kenneth Philip George, Musik von Paul Dessau
Theater: Shakespeare und Partner
Die Götter haben sie auserwählt: Shen Te - erst Prostituierte, dann Tabakwarenladenbesitzerin - gut soll sie sein, dabei wird sie immer von den anderen ausgenutzt, und erfindet deshalb eines
Tages das Alter Ego Shui Ta, der so böse ist, dass er ganz wunderbar zurechtkommt in der kapitalistischen Welt.
Da haben wir sie, die Frage: Kann man denn nun ein guter Mensch sein in einer schlechten Welt? Bertolt Brecht schrieb diese wunderbare Parabel (1938-42) in krassen Gegensätzen: Bosheit und Güte.
Härte und Weichheit. Schläue und Dummheit. Cleverness und Gutgläubigkeit. Mann und Frau. Schwarz und weiß. Shui Ta und Shen Te.
Hinter der didaktischen Fassade des Stücks lässt Brecht den Humor aber nicht außen vor, entlarvt den Mechanismus als Kunstgriff, und legt hinter dem Getriebe der Figuren ihre Widersprüchlichkeit bloß.
So ist Komik bei Brecht mehr als ein Mittel zur Unterhaltung, Komik ist ein Mittel zur Erkenntnis.
Drama
Mit Volker Roos, Petra von der Beek, Simone Thoma, Marco Leibniz, Rupert J. Seidl, Klaus Herzog, Albert Bork, Dagmar Geppert
Inszenierung: Roberto Ciulli, Regieassistenz Dijana Brnic
Theater an der Ruhr, Mühlheim
Kärnten im Süden Österreichs an der Grenze zu Slowenien: hier trifft der Ich Erzähler, dessen Nähe zu Peter Handke nicht zu übersehen ist, zwischen 1936 und 1942 seine Familie, die Großeltern, seine Mutter und deren Geschwister, die allesamt nun jünger sind als der 1942 geborene Autor.Es verweben sich die Geschichten: die der Familie mit der politischen, der Annexion Österreichs 1938 durch das dritte Reich folgt die einzige Partisanenbewegung gegen die Nationalsozialisten durch die slowenische Minderheit in Kärnten. Es verweben sich aber auch die Genres: Prosa und Drama verschwistern sich zu einem sprachmächtigen Text, den die größte Kunst des Schreibens auszeichnet, die Einfachheit. "Immer noch Sturm", dieser Satz zitiert Shakespeares König Lear auf der Heide, hier das Jaunfeld mit seinen Apfelbäumen, von deren Ernte die Vorfahren des Autors unter anderem lebten. Die Erinnerungen des Erzählers durchmischen sich mit Geträumtem, mit Vorstellungen und beschwören kraft der Poesie des Textes Gestalten hervor, die wirklich unwirklich die Szene bevölkern.
Kasperl und Seppel schenken der Großmutter zum Geburtstag eine schöne Kaffeemühle,
aber gleich darauf wird sie vom Räuber Hotzenplotz gestohlen. Kasperl und Seppel
beschließen, die Räuberhöhle ausfindig zu machen und Großmutters Kaffeemühle
zurückzuholen. Mit einem Trick kommen sie dem Räuber auf die Spur, doch dann werden
sie von Hotzenplotz überrumpelt und gefangen genommen. Den Seppel behält er als Diener
und Kasperl verkauft er an seinen Freund, den Zauberer Petrosilius Zwackelmann. In dessen
Schloss macht Kasperl Bekanntschaft mit der verzauberten Fee Amaryllis, die ihm
schließlich hilft, die Kaffeemühle wieder zu bekommen. Stolz marschieren Kasperl und
Seppel nach Hause und haben im Arm dazu noch einen Vogelkäfig. Darin sitzt der als
Gimpel verzauberte Hotzenplotz.
Die herrschaftlichen Lebensverhältnisse des einstigen Südstaaten-Geldadels sind längst passé, die Reste des Familienbesitzes der Schwestern DuBois unlängst unter den Hammer gekommen. Als Blanche DuBois auch ihre Anstellung als Lehrerin verliert, macht sie sich auf, ihre jüngere Schwester zu besuchen und sich auf unbestimmte Zeit bei ihr einzuquartieren. Stella lebt mit ihrem Mann, dem polnischen Einwanderer Stanley Kowalski, in beengten Wohnverhältnissen. Während sich Stella von der triebhaften, pulsierenden und zerstörerischen Kraft seiner Liebe mitreißen lässt, kann sich Blanche von den sozialen Wertvorstellungen und Attitüden ihrer besseren Herkunft nicht freimachen. Das Milieu der Verlierer ist ihr zuwider. So gibt sie sich fortgesetzt träumend als etwas Besseres aus, eine Meisterin der Vorspiegelung falscher Tatsachen. Nur dass die Taschenspielertricks der vermeintlich Elitären von Kowalski und seinen Pokerfreunden durchschaut und verabscheut werden. Die Absteiger von oben begegnen dem rohen, energischen Aufstiegswilligen von unten. Blanches letzte Hoffnung auf irgendwie gehobene und geordnete Verhältnisse ist die Ehe mit dem schüchternen Mitch. Doch als Kowalski diese Verbindung kappt, gibt es kein Halten mehr.
Lustspiel
Ort der Handlung : Verona um 1623
Romeo und Julia sind das wohl berühmteste Liebespaar der Welt. Was wäre aus ihnen geworden, wären Sie am Leben geblieben, fragte sich der israelische Erfolgsautor Ephraim Kishon und beantwortete die Frage mit seinem Stück „Es war die Lerche“.
Stellen Sie sich vor Julia wäre rechtzeitig erwacht und hätte Romeo an seinem Selbstmord gehindert. Ein wahres Happy End? Wohl kaum.
29 Jahre später leben die beiden gemeinsam zurückgezogen in einer verkommenen Wohnung. Von der Glut ihrer einstigen Liebe und Leidenschaft ist nicht ein Funke übrig geblieben. Romeo und Julia öden sich nur noch an. Mordgelüste, Ignoranz und Streitereien bestimmen ihren Alltag. Zu allem Überfluss müssen sie sich mit der missratenen Tochter Lucretia herumschlagen. Erzürnt über den Lebenswandel seines größten Liebespaares steigt William Shakespeare aus dem Grab, um Romeo und Julia zur Vernunft zu bringen.
Polit-Komödie
mit dem Ensemble des Landestheaters Schwaben
Eine Suite im Londoner Westminster Hotel, Champagner, Kaviar und ein wasserdichtes Alibi für die Gattin. Eigentlich ist das Tête-à-tête des Staatsministers Richard Willey mit einer Sekretärin der Opposition perfekt eingefädelt. Wäre da nicht dieser leblose Körper, der in das Hotelzimmer hineinragt. Ohne Frage: der Körper muss weg! Ein rasanter Spießrutenlauf beginnt, bei dem Willey verzweifelt versucht, die peinliche Lage vor seiner Ehefrau, einem misstrauischen Hotelmanager, dem Kellner, seinem Sekretär George und dessen Haushälterin zu verbergen. Seine Lügengeschichten nehmen immer abstrusere Formen an, bis allmählich alle Betroffenen so sehr darin verstrickt sind, dass sie am Ende nur noch eine Wahl haben: die Geschichte zu glauben!