Schauspiel nach dem Roman von Henrik Ibsen
Regie: Roberto Ciulli
Mit Maria Neumann und Roberto Ciulli
Das berühmte Bild von der Zwiebel, die nur aus Häuten besteht und kein Inneres, kein Zentrum, keine Substanz besitzt, treibt Peer Gynt, den zweiten großen Kern-Forscher der europäischen Dramatik
neben Goethes Faust, am Ende seines Lebens zur Verzweiflung. Zerrissen zwischen dem Begehren, nicht er selbst sein zu wollen und nichts anderes als er selbst sein zu wollen, zwischen seinem
unbändigen Freiheitsdrang, der keine Festlegung auf bestimmte Haltungen und Prinzipien erlaubt, und der Sehnsucht nach einem starken, unverwechselbaren Ich mit unwandelbaren Charakterzügen rast Peer
durch die Welt. Ein Außenseiter, der in der bäuerlichen Umgebung seiner norwegischen Heimat keinen Halt und keine Perspektive findet, macht er sich
auf den Weg über Amerika, wo er Großreeder wird, nach Nordafrika, wo er von Wüstensiedlungen träumt und als Prophet auftritt, bis er schließlich in der Irrenanstalt von Kairo landet. Die erträumte
Rückkehr führt in eine radikal veränderte innere Landschaft, behaust von allegorischen Gestalten, die Peer zwingen wollen, Bilanz zu ziehen, und von einer großen Liebe, die ein Leben lang gewartet
haben könnte.
Theater an der Ruhr
Freitag
10. Januar 2020
20.00 Uhr
HOFGARTEN IMMENSTADT