Dienstag, 6. März 2018 um 10 Uhr
Haus Oberallgäu Sonthofen
James Fritz
4 MINUTES 12 SEKONDS
Deutschsprachige Erstaufführung als Jugendaufführung und Schulvorstellung
Mit dem Ensemble des Landestheaters Schwaben aus Memmingen
„Ein erschreckend komisches Drama über das digitale Zeitalter“ (Guardian) ist dieses packende Kammerspiel, das nach großen Erfolgen in London nun erstmals in Deutschland zu sehen ist. Und das
virtuose Stück hat alles: Witz, Tiefgang, Spannung und aktuelle Brisanz. Der 17-jährige Jack ist der Augapfel seiner Eltern Di und David, die alles getan haben, um ihm jeden Stein aus dem Weg zu
räumen. Sie wünschen sich für ihn ein Leben voller Möglichkeiten. Und es läuft gut: Jack ist sympathisch, clever und gerade dabei erfolgreich die Schule zu beenden, um dann Jura zu studieren. Doch da
passiert es: Ein Video im Internet, das Jack beim Sex zeigt, wirft Fragen auf und droht alles zu ruinieren. Wer hat das Video hochgeladen und was ist überhaupt zu
sehen? Di und David beginnen an allem zu zweifeln, an Jacks Freunden, an Jack und zuletzt an sich selbst – was ist die Wahrheit und gibt es sie überhaupt? Was als modernes Märchen beginnt, wird zum
emotionalen Krimi, in dem moralische Sicherheiten kollabieren und Beziehungen wie Kartenhäuser zusammenbrechen. James Fritz versteht es, dramaturgisch brillant das Publikum immer wieder auf die
falsche Fährte zu locken: Erkenntnisse und Gewissheiten wanken, man ist hin- und her gerissen, oft überrascht, oft schockiert. Hinter jedem Satz lauert das Unvermutete, lauert der Abgrund. Dieses
Stück trifft den Nerv der Zeit, in einer Welt, in der Smartphones und Selfies allgegenwärtig sind und die Privatsphäre sich auflöst. Nichts weniger als der gute Ruf und das Leben stehen auf dem
Spiel, denn das Netz entzieht sich jeglicher Kontrolle. Und: Es kennt kein Vergessen.
Landestheater Schwaben, Memmingen