Durch Giacomo Puccini wurde die Weltgeltung der italienischen Oper neben Verdi am nachhaltigsten aufs Neue bestätigt. In der "Butterfly" stattete der Komponist vor allem die Titelheldin mit subtilsten Nuancen aus, die sich im letzten Akt zu heroischer Dramatik steigern. Liebevoll setzte er zarte Stimmungsakzente, die immer wieder leitmotivisch von der amerikanischen Hymne und Elementen aus japanischen Volksliedern durchdrungen werden. Der große Erfolg ist diesem Werk bis heute treu geblieben.
Der "Bettelsutdent" ist das absolute Meisterwerk dieses letzten Meisters der goldenen Wiener Operettenzeit, Karl Millöcker. Es gelang ihm ein Werk, das ihm Unsterblichkeit sicherte. Danach hatte er nur noch einen vergleichbaren Erfolg, "Gasparone". Viele Melodien aus dem "Bettelstudent" sind volkstümlich geworden, wie z.B. "Ach, ich hab' sie ja nur auf die Schulter geküsst!", "Ich knüpfte manche zarte Bande", "Ich setz den Fall" ...
MIt seinem "Vogelhändler" steht Carl Zeller würdig neben den drei Großmeistern der klassischen Wiener Operette, Suppé, Millöcker und Johann Strauß. Was den "Vogelhändler" immer wieder liebenswert macht, ist vor allem die Natürlichkeit und die volkstümliche Frische der Zellerschen Musik, aber auch die Klangpracht der vokalen Ensembles und die besonders wirkungsvolle, von den besten Einfällen getragene Durchformung des Finales. Nicht umsonst sind die Melodien dieses Werkes weltberühmt und unsterblich geworden.
Die Musik von Fred Raymond, der 1900 in Wien geboren und leider schon 1954 von uns gegangen ist, reicht von eingängiger Volkstümlichkeit bis zu rassiger Brisanz. Darin liegt die reiche Begabung eines Komponisten, dem es gelang, sich ins Unsterblichkeitsbuch der Operette einzutragen. ... und das natürlich in erster Linie mit seiner Operette "Maske in Blau", wenn auch seine Schlager unvergängliche Evergreens sind.
Giacomo Puccini hat als Opernkomponist Weltrang neben Giuseppe Verdi erlangt. Seine Oper "Tosca" wurde 1900 zu einem der größten Erfolge der Operngeschichte. Die berückenden Melodien der Liebesgesänge nehmen den Zuhörer gefangen. Unvergänglich sind die Arien "Wie sich die Bilder gleichen", "Nur der Schönheit weiht' ich mein Leben", "Und es blitzen die Sterne" oder das Duett "Komm, oh Tag".
Ralph Benatzky galt mit Recht als eine der originellsten Persönlichkeiten unter den Operettenkomponisten der Gegenwart. Die Operette "Im weißen Rössl" wurde 1930 in Berlin uraufgeführt und gehört zu den Werken des großen Komponisten, die bis heute unvergänglich geblieben sind. Die Gründe für die Dauerwirkung des - ja auch oftmals verfilmten - Stücks liegen in der reichen Situationskomik, in den spaßhaften Figuren, aber vor allem natürlich in der launigen, einfallsreichen Musik, in der - stimmungsgerecht - moderne Tanzrhythmen vom 3/4-Takt der Walzer und Ländler in den Hintergrund gedrängt werden.
Die Oper "La Bohème" wurde bereits bei ihrer Uraufführung 1896 zu einem der größten Erfolge der Operngeschichte. Puccini arbeitet in diesem Werk mit einer Fülle kleiner musikalischer Themen und Motive, die er zu einem Gewebe von bewundernswerter Dichte verknüpft. An seiner Melodik besticht ebenso der Wohlklang wie eine Menschen und Stimmungen mit ungemeiner Prägnanz charakterisierende Kraft.
Der Wiener Walzerkönig Johann Strauß überragt an musikalischem Einfallsreichtum zweifellos alle anderen Komponisten der Operettengeschichte. Mit seinen von blitzender Laune, hinreißendem Temperament und liebenswürdigstem Charme erfüllten Tanzweisen hat dieser geniale Musiker dem durch Lanner volkstümlich gewordenen und von seinem Vater, Johann Strauß sen., schon erfolgreich über die Grenzen Österreichs hinausgetragenen Wiener Walzer Weltgeltung erobert; als Operettenkomponist aber hat er in seinen vorzüglichsten Bühnenschöpfungen die wienerische Eigenform dieses Genres zum Sieg geführt. "Die Fledermaus" war der größte Erfolg von Johann Strauß.
Neben der "Fledermaus" wurde der "Zigeunerbaron" der größte Bühnenerfolg des Wiener Walzerkönigs. Von den vielen einprägsamen, weltbekannten Melodien, die das Stück tragen, seien nur einige genannt: "Ja, das alles auf Ehr'", "Mein idealer Lebenszweck ist Borstenvieh und Schweinespeck", "Ha, seht, es blinkt, es winkt, es klingt!". Von den lyrischen Stücken ist die schmelzende Weise "Wer uns getraut?" am bekanntesten geworden.
"Irma la Douce" ist die Geschichte eines kleinen Straßenmädchens mit viel Herz, auf das der Freund so eifersüchtig ist, dass er sich mit allerhand "Schlichen" zum einzigen "Kunden" macht, der dann
auf sich selber eifersüchtig wird ... Für den Mord an seinem gar nicht existierenden Nebenbuhler ins Gefängnis kommt, schließlich aber doch ganz moralisch und bürgerlich in den Armen seiner Irma
landet.
Dieses Erfolgsmusical wurde drei Jahre in Frankreich gespielt; 1500-mal in London; 524-mal am Broadway; über 100 Inszenierungen erlebte es an deutschsprachigen Bühnen.
"Ein Maskenball" gilt als eines der musikalisch reichsten Werke Verdis. Der Komponist kehrt hier zur konventionellen Form der Oper mi herrlichen Arien, glanzvollen Ensemble-Sätzen und effektvollen Höhepunkten zurück. Unter den Arien hat Renés dramatischer Monolog "Nein, nicht an ihr" verdiente Berühmtheit erlangt. Nicht minder eindrucksvoll sind Amelias und Richards Solonummern. Die Hochgerichtsszene enthält eines der glühendsten Liebesduette Verdis. Unter den Ensembles gebührt dem Quintett im zweiten Bild "Nur Scherze sind's und Possen" die Krone.
Neben der "Fledermaus" wurde der "Zigeunerbaron" der größte Bühnenerfolg des Wiener Walzerkönigs. Von den vielen einprägsamen, weltbekannten Melodien, die das Stück tragen, seien nur einige genannt: "Ja, das alles auf Ehr'", "Mein idealer Lebenszweck ist Borstenvieh und Schweinespeck", "Ha, seht, es blinkt, es winkt, es klingt!". Von den lyrischen Stücken ist die schmelzende Weise "Wer uns getraut?" am bekanntesten geworden.